Private Krankenversicherung

PKV - Vorteile, Tarifwahl, Online-Vergleich, Rechner

Was macht die Private Krankenversicherung aus und worin liegen die zentralen Vorteile gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung? Pauschal gesagt, bietet die PKV individuelle Wahlmöglichkeiten und bessere Leistungen. Mit unserem Online-Rechner erhalten Sie einen aktuellen Preisvergleich.

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  • Per 30. November 2017 waren 8,77 Millionen über eine private Krankenvollversicherung abgesichert, rund 22 Millionen haben eine private Zusatzversicherung.
  • Private und gesetzliche Krankenversicherung unterscheiden sich gravierend bei Leistungsumfang, Beitragsberechnung und Finanzierung.

Gesetzlich oder privat versichert - wo liegen die Unterschiede?

GKV und PKV unterscheiden sich teils grundlegend bei Beitragsberechnung und Leistungsumfang und auch in weiteren Bereichen. Ein Wechsel zwischen den Systemen sollte daher wohl überlegt sein.

Beitragsgestaltung

In der GKV richten sich die Beiträge prozentual nach dem Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze. In der PKV zahlt jede Person einen eigenen Beitrag, der individuell zu berechnen ist. Maßgeblich für den zu zahlenden Beitrag sind Alter und Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss sowie der Versicherungsumfang.

Familienmitversicherung

Ehepartner ohne oder mit nur geringfügigen Einkünften sind in der GKV beitragsfrei mitversichert. Dies gilt ebenso für Kinder bis zu einem bestimmten Alter. In der PKV existiert keine beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen.

Leistungsunterschiede zwischen GKV und PKV

GKV PKV
Krankenhausleistungen Einweisung in das dem Wohnort nächst gelegene Krankenhaus. Behandlung durch Belegarzt bzw. diensthabenden Arzt ohne Wahlmöglichkeit. In der Regel Mehrbettzimmer, Zuzahlung von 10€/Tag bis max. 28 Tage/Jahr. Je nach PKV-Tarif freie Wahl unter allen Krankenhäusern, freie Arztwahl (auch: Chefarzt), Ein-/Zweibettzimmer, keine Zuzahlung
Ambulante Behandlung Behandlung ausschließlich durch Vertragsärzte. Arztwechsel sind nur mit Einschränkungen möglich. Freie Wahl des Arztes oder Spezialisten.
Sehhilfen Keine Leistungen, Ausnahme: Personen mit schweren Sehbeinträchtigungen und Kinder In tariflicher Höhe mitversichert
Augen-Lasern Keine Leistungen für Lasik-Behandlungen Je nach Tarif mitversichert
Heilpraktiker Keine Leistungen Je nach PKV-Tarif mitversichert
Vorsorgeuntersuchung Auf gesetzlich festgeschriebene Programme (auch auf Alter) beschränkt Je nach Tarif, auch außerhalb gesetzlicher Programme
Arznei- und Verbandmittel Soweit nicht von Verordnung ausgeschlossen, Zuzahlung 10%, mind. 5€, max. 10€ Erstattung in tariflich gewählter Höhe
Hilfsmittel Zuzahlung zu allen Hilfsmitteln von 10%, mind. 5€, max. 10€; nur in allgemein gebräuchlicher Ausführung Je nach PKV-Tarif bei medizinischer Notwendigkeit ohne Einschränkung auf einen engen Leistungskatalog
Zahnärztliche Behandlung Einfache Versorgungsform, z.B. Amalgam Keine Beschränkung auf einfache Versorgungsformen
PKV Tarifrechner

Aktuelles IVFP-Rating 2018 zur Unternehmensqualität

Im mittlerweile 5. Folgerating zur Qualität der privaten Krankenversicherer analysierte das Institut für Vorsorge und Finanzplanung an Hand von 23 Kriterien die Anbieter in den Bereichen Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg.

Mit der Bestnote von 1,1 konnte sich die R+V Krankenversicherung durchsetzen. Auf Platz landeten mit der Note 1,3 die LVM und die Signal Iduna. Den dritten Platz teilen sich die Allianz Private Krankenversicherung und die DEVK mit der Note 1,4. Insgesamt wurden 32 PKV-Unternehmen untersucht.

Soll ich in die PKV wechseln?

Checkliste:

1. Prüfung der Versicherungspflicht:

Für Arbeitnehmer gilt 2018 die Versicherungspflichtgrenze von 59.400 Euro brutto (2017: 57.600 Euro) im Jahr.

2. Familiensituation:

Ehepartner und Kinder ohne eigenes Einkommen sind in der PKV nicht beitragsfrei versichert.

3. Alter:

Personen über 50 Jahre zahlen als Neumitglied in der PKV einen hohen Beitrag. Je jünger man ist, desto günstiger ist die Private.

4. Gesundheit:

Wer gesund ist, kann ohne Probleme in die PKV wechseln. Vorerkrankungen führen zu höheren Beiträgen.

5. PKV im Alter:

Die Ersparnis zur GKV sollte man für steigende Beiträge im Rentenalter ansparen.

6. Rückkehr in die GKV:

Ältere Personen über 55 Jahren können nicht in die gesetzliche Krankenkasse zurück, selbst wenn sie arbeitslos werden oder das Gehalt unter die Entgeltgrenze rutscht.

Was für eine Absicherung in der privaten Krankenversicherung spricht

Freie Tarifwahl

Privat Krankenversicherte können sich frei entscheiden, welchen Versicherungstarif mit welchen Leistungen sie möchten. So hat jeder die Wahl, ob die Beitragsersparnis oder der Leistungsgedanke im Vordergrund steht.

Die Tarifangebote lassen sich grob in diese drei Kategorien einteilen:

  • Einsteigerschutz: Günstige Tarife mit Leistungen auf Basis der GKV
  • Komfortschutz: Optimales Preis-Leistungsverhältnis
  • Topschutz: Beste medizinische Absicherung, dafür hohe Prämien

Höhere Leistungen nach individuellen Bedürfnissen

PKV-Versicherte haben die Möglichkeit, sich einen Versicherungstarif speziell nach ihren Bedürfnissen zusammenzustellen. Zum möglichen Leistungsumfang zählen u.a.:

  • Chefarztbehandlung,
  • Einzelzimmer im Krankenhaus,
  • Keramik-Zahnersatz und
  • Behandlung von Heilpraktikern.

Die Leistungen werden in einem Vertrag festgehalten und können nicht einseitig von der Versicherung gekürzt werden.

Die Leistungen können je nach Bedarf vereinbart und auch später noch verändert werden. Allerdings darf der Privatversicherer bei Leistungsverbesserungen eine erneute Gesundheitsprüfung verlangen. Insofern zahlt es sich aus, gleich bei Vertragsabschluss einen hochwertigen Schutz zu vereinbaren. Andernfalls kann der Versicherer bei gesundheitlichen Beschwerden den höherwertigen Schutz zu einem späteren Zeitpunkt verwehren.

Die Leistungen gelten grundsätzlich europaweit ohne zeitliche Beschränkung. Weltweit bietet jedes PKV-Unternehmen zwei Monat Versicherungsschutz.

Keine Wartezeiten

Privatversicherte müssen zudem keine langen Wartezeiten beim Arzt in Kauf nehmen und erhalten schnellen einen Termin beim Facharzt. Dies hängt mit der höheren Vergütung für Privatversicherte zusammen.

Freie Arzt- und Krankenhauswahl

Als Privatversicherte hat man die freie Wahl, jedes - auch privat betriebene - Krankenhaus und jeder Arzt können konsultiert werden.

Altersrückstellungen

Für jeden PKV-Versicherten werden Altersrückstellungen gebildet. Diese werden ab dem 65. Lebensjahr dazu eingesetzt, damit die Beiträge im Alter nicht mehr steigen müssen. Die Altersrückstellungen werden vom Versicherer verzinslich angelegt. Per Gesetz müssen die privaten Krankenversicherer zehn Prozent vom PKV-Beitrag als Altersrückstellung zurücklegen. Auf diese Weise sorgen privat Versicherte bereits in jungen Jahren für das Alter vor.

Private Krankenversicherung - Voraussetzungen für die Mitgliedschaft

In die PKV kann nicht jeder wechseln. Die Möglichkeit eine privaten Krankenvollversicherung abzuschließen, hängt vom Beruf und/oder dem Einkommen ab. Grundsätzlich können sich folgende Personengruppen privat krankenversichern:

  • Arbeitnehmer (Angestellte, Arbeiter) unter der Voraussetzung, dass ihr Brutto-Einkommen die Versicherungspflichtgrenze (2018: 59.400 Euro im Jahr) überschreitet
  • Beihilfeberechtigte
  • Selbstständige und Freiberufler unterliegen nicht der Versicherungspflicht in der GKV und müssen daher keine Voraussetzungen erfüllen um von der gesetzlichen Krankenkasse in die private Kasse zu wechseln.

Trifft keiner dieser Voraussetzungen zu, besteht eine Pflichtmitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Checkliste: Worauf muss ich bei der Wahl des Versicherers achten?

Vor Vertragsabschluss sollte man sich die Zeit nehmen und den zukünftigen Versicherungsanbieter genau unter die Lupe und ihn auch einem Vergleich mit anderen Anbietern unterziehen. Denn hat man einen Vertrag mit einer Krankenversicherung abgeschlossen, gestaltet sich der Wechsel zu einem anderen Anbieter als nicht so leicht. Folgende Kriterien sollte sie bei der Wahl der Versicherung berücksichtigen:

Alter der Versicherung: Ein Versicherungsanbieter, der bereits seit Jahrzehnten am Markt ist, verfügt über ausreichende Kenntnisse der komplizierten Beitragskalkulation und hat bereits mehrere Krisen überstanden.

Kennzahlen: Prüfen Sie versicherungsgeschäftliches Ergebnis, Nettoverzinsung und Rückstellungsquote. Positive Kennzahlen deuten darauf hin, dass der Versicherer in der Lage ist, die Beiträge auch künftig stabil zu halten.

Beitragsentwicklung: Tarifverläufe aus der Vergangenheit zeigen, ob es "Beitragssprünge" mit hohen Anpassungen gegeben hat. Wie haben sich die Beiträge in den letzten 10 bis 20 Jahren entwickelt? Die Historie der Prämien von Alttarifen gibt einen Hinweis, ob der Versicherer solide kalkuliert hat.

Service: Zum Angebot eines PKV-Anbieters sollten eine Hotline und Kontaktmöglichkeiten per Internet gehören. Auch die Schnelligkeit bei der Rechnungserstattung ist ein wichtiges Kriterium.

Beitragsrückerstattung: Eine Prämienrückzahlung erhalten Sie, wenn Sie keine Versicherungsleistungen in Anspruch nehmen. Ihr Beitrag fällt dadurch noch geringer aus.

Annahmepolitik des Versicherers: Ein Anbieter, bei dem sich jeder Interessent versichern kann, wächst zwar stark, hat aber bald mit Problemen durch Nichtzahler und kranke Versicherte zu kämpfen. Daher: Ein PKV-Unternehmen sollte eine strikte Selektion durchführen und nur Kunden mit ausreichender Bonität und wenigen Vorerkrankungen versichern.

Umfang des Neugeschäfts: Qualitatives Wachstum ist tendenziell vorteilhaft für die weitere Beitragsentwicklung. Ein Unternehmen, das Kunden verliert, ist für die Zukunft nicht so gut gerüstet wie ein Versicherer, der attraktiv für Neukunden ist.

Testergebnisse: Bei der Entscheidungsfindung kann es hilfreich sein, verschiedene Testberichte heranzuziehen, z.B. Assekurata, Finanztest oder Morgen & Morgen. Aktuelle Tests lassen sich meist gegen Gebühr online abrufen. Die Rangfolge der PKV-Unternehmen entsteht jedoch nach den Analysekriterien und der Gewichtung des Tests. Grundsätzlich gibt es daher keine allgemeingültige Aussage, welches der "beste" private Krankenversicherer ist, dies ist auch immer von den persönlichen Präferenzen abhängig.

PKV Tarifrechner

Marktanteile in der PKV

Anbieter nach Bruttobeitrag (1) nach Versicherten (2) Wachstum (3)
(1) Marktanteil in % auf Basis der Beitragseinnahmen 2011
(2) Marktanteil in % auf Basis der vollversicherten Personen 2011
(3) Veränderung der Vollversicherten in % zwischen 2006 bis 2011
Quelle: map-Report 817-819, 11/2012
DKV 14,2 10,1 -5,78
Debeka 14 24,5 7,92
Allianz 9,2 7,7 -9,81
Axa 7 8,5 9,65
Central 6,5 5,5 18,49
Signal Iduna 6 5,3 -3,81
Bayerische Beamten 4,3 4,3 1,43
Barmenia 4,3 3,4 -0,78
Continentale 4,1 4,3 6,2
Hallesche 3 2,6 13,04

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Tipps zur Wahl des passenden Versicherungstarifs

Wer die Wahl hat, hat die Qual - die privaten Kassen bieten ihren Kunden individuelle Tarife. Wer sich günstig versichern möchte, kann dies ebenso tun wie der Kunde, der "Luxusleistungen" abgesichert haben möchte. Vor dem Abschluss der Versicherung sollte man sich im Klaren sein, was der Tarif umfassen sollte.

Leistungsumfang: Zunächst sollte man sich im Klaren sein, welche Versorgungsleistungen der Tarif beinhalten soll. Wie sollen die Erstattungen beim Zahnarzt, im Krankenhaus, für die alternative Heilmedizin aussehen? Hat man etwas vergessen und möchte nachträglich eine Höherversicherung abschließen erfordert eine erneute Gesundheitsprüfung. Daher gilt: Die private Krankenversicherung sollte gleich zu Versicherungsbeginn passende Leistungen bieten.

Selbstbeteiligung: Achten Sie auf die Selbstbeteiligung! Neben der vereinbarten Eigenbeteiligung von z.B. 400 EUR pro Jahr stecken in manchen Tarifen "versteckte" Selbstbeteiligungen. Dies können Zuzahlungen für Medikamente, Zahnersatz oder Psychotherapie sein. Erst im Krankheitsfall entdeckt man die Lücken im Versicherungsschutz und muss hohe Zuzahlungen leisten. Daher sollten Sie vorab die Versicherungsbedingungen prüfen.

Krankentagegeld: Achten Sie auf einen ausreichenden Schutz bei langandauernden Erkrankungen. In der privaten Krankenversicherung wird dies über den Baustein Krankentagegeld abgesichert, das ab der 7. Woche gezahlt wird. Bei Selbstständigen greift der Versicherungsschutz sogar noch früher. Damit sichern Sie sich im Falle schwer wiegender Krankheiten Ihre Existenz. Vorteil: Die Höhe und die Karenzzeit des Krankentagegeldes sind frei wählbar.

Beitragsentwicklung: Der Einstiegsbeitrag ist nicht die Prämie, die Sie im Rentenalter zahlen müssen. Daher sollten Sie vor einem Abschluss auf die Beitragsentwicklung des gewählten Tarifs achten.

Tarifalter: Junge Tarife weisen oft eine ungünstige Entwicklung auf. Die Tarife sind knapp kalkuliert und werden durch den Tarifwechsel von Altkunden belastet. Nur ein Tarif, der mindestens 10 Jahre alt, sollte in die engere Auswahl genommen werden.

Vorsicht vor Billig- und Einsteigertarifen: Vorsicht gilt grundsätzlich bei besonders günstigen Angeboten. Meist handelt es sich um Tarife, die noch nicht am Markt bestehen. Aussagen über die Beitragssatbilität können daher nicht getroffen werden. Den vermeintlich billigen Einstiegsbeitrag "bezahlen" die Versicherten oft mit überdurchschnittlichen Prämeinerhöhungen. Jeder Versicherungsschutz hat seinen Preis - dies gilt vor allem bei der Krankenversicherung.

PKV-Rechner: Tarife im Jahr 2019

Anbieter Tarif Selbstbeteiligung in EUR Beitrag in EUR
Berechnungsbeispiel für:
Prämien für 30-jährige (Mann/Frau) mit Mehrbettzimmer und 90 EUR Krankentagegeld ab dem 43. Tag
Hinweis: Gesamtbeitrag vor Abzug des Arbeiteberanteils
Quelle: SoftFair, Stand: 01.11.2018
Signal Iduna START, ESP-VA 43, PVN 480 280,65
HanseMerkur KVS1, T43, PVN 500 295,59
Hallesche Primo.SB2 Z, URZ., KT.43, PVN 600 299,25
Württembergische ESU 900, KTU 43, PVN 900 308,78
Continentale/td> COMFORT-U, V43-U, PVN Fallbezogen 317,32

Welche PKV-Tarifmodelle gibt es?

In der privaten Krankenversicherung existieren zahlreiche Tarifmodelle. Interessenten können sich je nach individuellen Bedürfnissen und Preisvorstellungen absichern.

Kosten

Alter, Gesundheitszustand und gewünschter Leistungsumfang - all diese Faktoren bestimmen, wie hoch der Preis für eine private Krankenversicherung ausfällt. Das Geschlecht spielt bei der Tarifberechnung keine Rolle. Unser Online-Rechner bietet ihnen die Möglichkeit anhand ihrer Wünsche Ihren zu erwartenden Beitrag zu berechnen.

Tarifmodelle

Einsteigerschutz

  • Prinzip: Günstiger Tarif mit Leistungsumfang auf Basis der gesetzlichen Krankenkassen.
  • Vorteil: Beitragsersparnis
  • Nachteil: Geringer Leistungsumfang, teilweise unterhalb des GKV-Niveaus
  • Beispielhafte Leistungsbestandteile: Primärarzt-/ Hausarztprinzip; Mehrbettzimmer im Krankenhaus, 50-60% Erstattung für Zahnersatz, Keine Erstattung für Heilpraktiker, 75-80% Erstattung bei direktem Facharztbesuch, Zuzahlungen für Heil- und Hilfsmittel 10-20%

Komfortschutz

  • Prinzip: Tarifangebote mit optimaler Kombination aus Preis und Leistung.
  • Vorteil: Umfangreichere Leistungen, gutes Preis-/Leistungsverhältnis
  • Nachteil: Keine Vollversorgung, Leistungseinbußen in bestimmten Bereichen
  • Beispielhafte Leistungsbestandteile: 2-Bettzimmer mit Chefarztbehandlung, 70-80% Erstattung für Zahnersatz, Ambulante Psychotherapie mit Einschränkungen, Heilpraktiker mit Einschränkungen, Zuzahlungen für Brillen, Heil- und Hilfsmittel

Topschutz

  • Prinzip: Premium-Schutz mit Luxusleistungen im besten Tarif.
  • Vorteil: Hochwertige Versorgung, keine Eigenbeteiligungen, Inanspruchnahme von Privatärzten und Privatkliniken
  • Nachteil: Hoher Beitrag
  • Beispielhafte Leistungsbestandteile: 1-Bettzimmer mit Chefarztbehandlung, 75-90% Erstattung für Zahnersatz, Ambulante Psychotherapie zu 100%, Heilpraktiker zu 100%, geringe Zuzahlungen für Brillen und Kontaktlinsen

Gesundheitsprüfung - Was es zu beachten gilt

Bei einem Wechsel in die Private erfolgt eine Aufnahmeprüfung mit Gesundheitsfragen. Wer Vorerkrankungen aufweist, muss mit Zuschlägen oder sogar einer Ablehnung rechnen.

Was wird abgefragt?

Die private Krankenversicherung interessiert sich vor allem für ambulante Behandlungen in den letzten drei und für stationäre Behandlungen in den letzten fünf bis zehn Jahren.

Bei der Beantwortung der Gesundheitsfragen ist es hilfreich, wenn man von seinem Hausarzt eine Übersicht über die letzten durchgeführten Behandlungen erhält. Somit ist gewährleistet, dass man die Fragen zum Gesundheitszustand wahrheitsgemäß beantwortet. Der Versicherung geht es vor allem um chronische Erkrankungen und Krankheiten, die zu Folgebehandlungen und damit weiteren Kosten führen.

Wer risikoerhebliche Vorerkrankungen (z.B. Allergien, Asthma, Wirbelsäulenbeschwerden) vorweist, sollte folgenden Tipp beherzigen: Da mit einem Risikozuschlag zu rechnen ist, empfiehlt sich die Antragstellung bei mehreren Versicherern. Nach der Beurteilung durch die PKV-Gesellschaften kann man sich für die günstigsten Konditionen entscheiden. Diese Vorgehensweise ist auch deshalb vorteilhaft, weil Zuschläge im Rahmen der Antragsprüfung an eine Zentraldatei der Versicherer gemeldet werden. Durch die gleichzeitige Abgabe von Anträgen werden unnötige Nachfragen vermieden.

Höhe der Risikozuschläge

Die Risikozuschläge können bei fünf oder 50 Prozent liegen. Dies hängt von den voraussichtlichen Kosten ab, die der Versicherer nach Versicherungsbeginn zu tragen hat. In seltenen Fällen kann auch ein Leistungsausschluss vereinbart werden. Für die bereits existierende Erkrankung besteht dann kein Anspruch auf Versicherungsleistungen.

Ablehnung des Antrags

Bei besonders schweren Vorerkrankungen wie z.B. Diabetes oder schweres Asthma lehnt der Privatversicherer den Antrag ab. Ein Versicherungsschutz in der PKV ist in diesem Fall nicht möglich.

Sonderfälle

Eine Ausnahme besteht für Beamte, für die es innerhalb eines festgelegten Zeitraums einen Kontrahierungszwang in der PKV gibt. Dies gilt im Übrigen auch für Kinder von bereits Privatversicherten. Für sie besteht ab Geburt automatisch Versicherungsschutz in den gleichen Versicherungstarifen wie der privat versicherte Elternteil.

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Häufige Fragen zur privaten Krankenversicherung

Ist trotz Online Vergleich eine Beratung zur PKV zu empfehlen?

Der Wechsel in die private Krankenversicherung ist eine Entscheidung für das Leben. Wer einmal in einer privaten Krankenkasse versichert ist, kommt nur bei bestimmten Lebensumständen und unter ganz bestimmten Voraussetzungen wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung. Der Auswahl eines beitragsstabilen und leistungsstarken Versicherungsanbieters kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Im Rahmen einer persönlichen Beratung können Ihre Präferenzen berücksichtigt werden. Legen Sie z.B. Wert auf Chefarztbehandlung im Krankenhaus oder Erstattung von Leistungen eines Heilpraktikers? Gute Berater erfassen Ihre Wünsche und stellen Ihnen die Vor- und Nachteile der Tarifangebote dar und erstellen einen Vergleich mehrerer Angebote.

Kann ich später auch zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln?

Einmal PKV, immer PKV - dieser Satz stimmt nicht immer. Ausführliche Infos dazu finden Sie in unserem Beitrag Rückkehr in die GKV.

Kann man trotz Vorerkrankungen Mitglied einer Privaten werden?

Grundsätzlich können auch Personen mit gesundheitlichen Beschwerden in der private Kassensystem eintreten. Die Versicherungsanbieter behalten sich allerdings vor, einen Beitragszuschlag zu verlangen. In besonders schweren Fällen wird der Antrag abgelehnt. Für Beamte und Neugeborene gelten Sonderregelungen. Krankheiten, die nach Vertragsbeginn auftreten, führen nicht zu einem Zuschlag.

Sollte man sich bei der Wahl der Krankenversicherung beraten lassen?

Aufgrund der komplexen Tarifstruktur besteht die Gefahr einer Über- oder Unterversorgung. Letztere entsteht, wenn ein Kunde bei Vertragsabschluss ausschließlich auf den Preis achtet und nicht auf den Leistungsumfang oder den Versicherungsanbieter.

Wichtig ist, dass genau der Leistungsumfang im Vertrag enthalten sind, den Sie benötigen. Daher empfehlen wir Ihnen, eine unabhängige Beratung zur privaten Krankenversicherung zu nutzen. So stellen Sie sicher, dass Sie keine unnötigen Leistungen versichern und zu viel Beitrag zahlen und im Krankheitsfall optimal abgesichert sind. Ein umabhängiger Berater hat Zugriff auf verschiedene Rechner und sollte Ihnen auch mehrere Angebote zum Vergleich unterbreiten.

Was bedeutet Selbstbehalt?

Wählt man ein Tarifangebot mit Selbstbehalt, erfolgt die Kostenerstattung durch die Versicherung erst, wenn die Kosten den Selbstbehalt überschreiten. Im Gegenzug sind die Beiträge für den Tarif niedriger.

Was ist eine Anwartschaftsversicherung?

In bestimmten Lebensphasen wird der Schutz über eine PKV nicht benötigt. Dies ist z.B. der Fall, wenn Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse eintritt. Weil eine Kündigung und späterer Neuabschluss den Verlust der Altersrückstellungen und eine neue Gesundheitsprüfung mit sich bringt, bietet sich die Anwartschaftsversicherung an.

Der Vertrag ruht für eine bestimmte Zeit. Während der Anwartschaft ruht der Versicherungsvertrag. Der Versicherte zahlt einen Anwartschaftsbeitrag, der die Verwaltungskosten deckt und die Altersrückstellungen aufbaut. Ein Anspruch auf Versicherungsleistungen besteht während der Anwartschaft nicht. Nach Ablauf des Anwartschaftszeitraums kann der Versicherungsschutz zu den alten Konditionen wieder aufgenommen werden. Der Versicherte muss dafür einen Anwartschaftsbeitrag zahlen.

Was kostet eine Anwartschaftsversicherung?

Der Versicherungsbeitrag für die Anwartschaftsversicherung hängt vom Versicherungstarif und der gewählten Anwartschaft ab. In der Regel bewegen sich die Kosten zwischen 5 bis 35 Prozent des Tarifbeitrags, je nachdem ob nur der Gesundheitszustand (kleine Anwartschaft) oder zusätzlich noch das Alter (große Anwartschaft) festgehalten werden sollen.

Was passiert, wenn man den Beitrag zur PKV nicht zahlen kann? - Notlagentarif für Privatversicherte

Im ersten Schritt sollte man mit seinem Versicherungsanbieter sprechen, was es für Optionen gibt. Möglich sind z.B. die Stundung der Beiträge, der Wechsel in einen günstigeren Versicherungstarif, die Reduzierung von Versicherungsleistungen oder die Erhöhung eines Selbstbehalts.

Wer hilfebedürftig ist, kann jederzeit in den Basistarif wechseln.

Wer seine Prämien für mehrere Monate nicht entrichtet, kann in den Notlagentarif umgestuft werden. Seit 1. August 2013 gilt per Gesetz, dass private Krankenversicherungen einen Notlagentarif anbieten müssen. Säumige Beitragszahler werden bei Beitragsrückstand automatisch in diesen sogenannten Nichtzahlertarif umgestuft.

Wie bin ich während der Elternzeit und Mutterschutz versichert?

Auch im Mutterschutz und der Elternzeit zahlen Sie den vollen PKV-Beitrag, und zwar ohne Zuschuss des Arbeitgebers. Einige Tarife z.B. von AXA oder der DKV gewähren für diesen Fall 6 Monate Beitragsfreiheit. Tipp: Sollte Ihr Ehepartner des Zuschuss seines Arbeitgebers zur PKV nicht voll ausgeschöpft haben, besteht die Möglichkeit, einen Zuschuss für den eigenen Vertrag zu erhalten.

Arbeiten Sie während der Elternzeit in Teilzeit mit einem Verdienst unterhalb der Versicherungspflichtgrenze, besteht Versicherungspflicht in der GKV. Sie können aber weiterhin privat versichert bleiben, wenn Sie sich von der Versicherungspflicht befreien lassen. Nach der Elternzeit gelten die herkömmlichen Regelungen für Arbeitnehmer. Demnach muss das Gehalt über der Entgeltgrenze liegen, um in der Privaten bleiben zu können. Einzige Ausnahme: Sie  arbeiten zu höchstens 50 Prozent in Teilzeit und das Gehalt würde bei Vollzeittätigkeit über der Gehaltsgrenze liegen.

Wie finde ich einen guten Krankenversicherer?

Eine private Krankenversicherung sollte bestimmte Mindestleistungen enthalten und die eigenen Präferenzen erfüllen. So sollte man z.B. Wert auf Leistungen für Heilpraktiker, Psychotherapie sowie Heil- und Hilfsmittel achten. Doch auch der Service und die kompetente Betreuung spielen eine Rolle. Nicht zuletzt sollte man die Beitragsentwicklung in der Vergangenheit überprüfen. Hilfreich ist zudem eine Analyse der Unternehmenskennzahlen. Ist der Versicherer solide aufgestellt und erwirtschaftet Erträge?

Wie findet man einen unabhängigen Berater?

Grundsätzlich müssen sich Kunden zwischen einer Betreuung durch einen Versicherungsvermittler oder einem Versicherungsberater entscheiden.

Die wesentlichen Unterschiede:

  • Einfirmenvertreter (ist an ein Unternehmen gebunden),
  • Mehrfirmenvertreter (bietet mehrere Versicherunsanbieter an) und
  • Versicherungsmakler (Vermittlung aller Unternehmen) erhalten eine erfolgsabhängige Provision für die Vermittlung.

Die Beratung ist für den Kunden in jedem Fall kostenlos. Kritiker bezweifeln die Neutralität. Versicherungsberater, Verbraucherzentralen oder spezialisierte Anwälte verlangen für ihre Leistungen ein Honorar. Dieses wird entweder pauschal erhoben oder als Stundensatz abgerechnet. Der Kunde zahlt die Beratung aus der eigenen Tasche, auch wenn er keine Versicherung abschließt.

Unser Tipp: Versicherungsvertreter, die auf Provisionsbasis arbeiten, müssen Ihnen vor Vertragsunterzeichnung die Höhe der Provision offenlegen. Durch den Vergleich verschiedener Angebote erkennen Sie, ob der Vermittler Ihnen das Produkt mit der höchsten Provision verkaufen will.

Achten Sie auf eine gute Vorbereitung auf das Gespräch. Notieren Sie sich im Vorfeld Ihre Fragen und informieren Sie sich online vorab über die verschiedenen Tarifangebote mithilfe von PKV-Rechnern. Lassen Sich von den Rechnern auch Angebote für ähnliche Tarifangebote verschiedener Versicherungsanbieter berechnen, so haben sie schon ienmal vorab eine Übersicht über die Höhe der Versicherungsbeiträge. Nur so nutzen Sie das Beratungsgespräch effektiv und halten die Gebühr für das Gespräch gering.

Wie werden Altersrückstellungen gebildet?

In der privaten Krankenversicherung ist der Krankenkassenbeitrag so kalkuliert, dass in jungen Jahren die tatsächlich verursachten Kosten für die Krankenversicherung geringer sind als der gezahlte Krankenkassenbeitrag. Die Differenz zwischen den tatsächlichen Kosten und dem Beitrag wird in Form der Altersrückstellung für das Alter zurückgelegt.

Seit 2000 hat der Gesetzgeber vorgeschrieben, dass ein 10 Prozent-Beitragszuschlag zur Bildung von Altersrückstellungen erhoben werden muss. Der Zuschlag wird ab dem 22. Lebensjahr des Versicherungsnehmers erstmals erhoben und ist bis zum 61. Lebensjahr zu zahlen. Im Idealfall werden die steigenden Gesundheitskosten zwischen dem 65. und 80. Lebensjahr komplett abgemildert. Sofern ab dem 80. Lebensjahr noch Mittel aus dem Beitragszuschlag vorhanden sind, werden diese zur Beitragsreduktion eingesetzt. Der Zuschlag dient also ausschließlich für die Kostendämpfung in der Rente.

Die Altersrückstellungen wandern in einen Kapitalanlagetopf des Versicherungsanbieters, der mit einem gesetzlich vorgegebenen Garantiezins verzinst wird. Für die private Krankenversicherung liegt der Garantiezinssatz bei 3,5 Prozent. Wenn die PKV am Kapitalmarkt einen Zins oberhalb dieses Mindestsatzes erwirtschaftet, werden die so erzielte Überzinsen dem Versicherungsnehmer zu großen Teilen wieder gutgeschrieben. Auf diese Weise wird über die Vertragslaufzeit eines Kunden Kapital zur Beitragsentlastung im Alter aufgebaut.

Wie werden Rechnungen erstattet?

In der privaten Krankenversicherung gilt das Kostenerstattungsprinzip. Dies bedeutet, dass Abrechnungen von Ärzten, Heilpraktikern oder Apotheken zunächst direkt Ihnen als Versichertem erfolgen. Sie müssen die Rechnungen selbst bezahlen und reichen die Belege bei Ihrer Versicherung zur Erstattung ein. So erhalten Sie stets einen Überblick, welche Leistungen vom Arzt abgerechnet wurden.

In Tarifen mit Beitragsrückerstattung ist es sinnvoll, Rechnungen bis zu einem bestimmten Betrag selbst zu tragen, weil die Prämienrückzahlung höher ausfällt.

Bei stationären Aufenthalten müssen Privatversicherte übrigens nicht in Vorkasse gehen. Klinik und Versicherung rechnen direkt ab. Dazu muss der Patient bei Aufnahme eine Abtretungserklärung unterschreiben. Lediglich für die Abrechnung der Wahlleistungen erfolgt eine Rechnungsstellung vom Krankenhaus an den Versicherten.

 

Wo liegt der Unterschied zwischen Modul- oder Kompakttarifen?

Grundsätzlich lässt sich die Unterscheidung in Modul- und Kompakttarife vornehmen. Die Modul- oder Bausteintarife sind die klassischen, seit den 1970er Jahren angebotenen PKV-Tarife. Versicherte können die Bausteine aus ambulanten, stationären und Zahnleistungen individuell gestalten und z.B. das Mehrbettzimmer im Krankenhaus mit hohem Leistungsumfang im ambulanten Bereich kombinieren. Die Kompakttarife beinhalten ein vorgegebenes Leistungspaket für (zahn-)ärztliche und stationäre Behandlungen. Der Versicherte hat geringere Wahlmöglichkeiten im Vergleich zum modularen Tarifaufbau. Daher sind ist der Einzel-Kompakttarif in der Regel günstiger.

Formulare zur PKV

Sie sind umgezogen und wollen Ihre neue Anschrift mitteilen? Sie nutzen eine neue Kontoverbindung oder wollen Ihren Vertrag kündigen? Kein Problem mit den Formularen zur privaten Krankenversicherung. Wir bieten Ihnen kostenlose Vordrucke zum Versand an Ihren Versicherer an. Sie müssen lediglich Ihre persönlichen Daten ergänzen, das Formular ausdrucken und unterzeichnet an die Gesellschaft senden. Aus Gründen der Rechtssicherheit empfehlen wir den Versand per Einschreiben mit Rückschein.

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