Versicherungen für Babys

Neugeborene richtig versichern

Wenn ein Kind das Licht der Welt erblickt, ist die Freude bei den Eltern groß.  Neben der Meldung beim Standes- und Finanzamt sollten frischgebackene Eltern auch die Versicherungen für Babys anpassen. Welche Verträge geändert werden müssen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Nach der Geburt: Welche Versicherungen notwendig sind

Mit Versicherungen befassen sich nur die wenigsten gerne. Doch gerade nach der Geburt eines Babys sollten Familien an die optimale Absicherung denken. Was passiert, wenn ein Familienmitglied schwer erkrankt oder stirbt? Wie ist das Neugeborene krankenversichert? Und welche Policen sollten angepasst werden? Vor allem eine frischgebackene Familie benötigt einen preiswerten, aber auch umfassenden Schutz.

Grundsätzlich gilt bei Versicherungspolicen folgendes: Sichern Sie nur immer die Risiken ab, die existenzbedrohend sind und den finanziellen Ruin bedeuten würden. Alle anderen Verträge können Sie abschließen, müssen es aber nicht. Und wenn Sie sich für eine Versicherung entschieden haben, sollten Sie zunächst Preis und Leistung überprüfen und mit den Angeboten anderer Anbieter vergleichen. Nur so erhalten Sie einen optimalen und preisgünstigen Versicherungsschutz für Ihr Baby und die Familie.

Achten Sie zudem auf kurze Vertragslaufzeiten, damit Sie flexibel handeln können, falls es doch mal Zahlungsschwierigkeiten geben sollte. Bei Sachversicherungen können sich günstige Online-Tarife lohnen.

Versicherungen für Babys: Die wichtigsten Policen

Nach der Geburt eines Babys sollten zunächst die existenzgefährdenden Risiken über Versicherungen abgesichert werden. Die private Haftpflichtversicherung schützt vor den finanziellen Folgen eines Schadens, den Sie oder Ihr Kind einem anderen zufügen. Grundsätzlich haftet der Verursacher mit seinem gesamten Vermögen bis zu 30 Jahre lang. Nur ein privater Haftpflichtvertrag bietet die Absicherung gegen derartige Schäden. Auch Kinder sind über den Haftpflichtvertrag der Eltern versichert. Die Mitversicherung endet erst, wenn die Kinder ihr eigenes Geld verdienen. 

Keine Ersatzpflicht besteht für den Kinder, die das 7. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Sie gelten als deliktunfähig. Die Eltern werden nicht in Haftung genommen. Bestimmte Versicherer bieten jedoch auch für diese Fälle einen Schutz an, um Streitigkeiten mit dem Geschädigten zu vermeiden. Die private Haftpflicht zahlt grundsätzlich, wenn die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzen und etwas passiert.

Zu den elementaren Versicherungen für Babys zählt die Krankenversicherung. Der Nachwuchs ist in der Regel bei dem Elternteil mit dem höchsten Einkommen mitversichert. Sind Vater oder Mutter Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) besteht automatisch die beitragsfreie Familienversicherung ab Geburt. 

Komplizierter wird es, wenn ein Elternteil privat krankenversichert ist. Liegt das Einkommen des PKV-Versicherten oberhalb der aktuellen Jahresarbeitsentgeltgrenze muss das Kind gegen Beitrag entweder in der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung versichert werden. Die Beiträge schwanken je nach Tarif und Selbstbehalt zwischen 80 bis 150 Euro pro Monat. Auch in der PKV gilt ein Annahmezwang innerhalb von zwei Monaten ab Geburt. 

Baby und Familie optimal absichern

Zwei weitere Versicherungsverträge sollten junge Eltern auf jeden Fall abschließen. Dazu zählen die Risikolebens- und die Berufsunfähigkeitsversicherung. Mit der Risikolebensversicherung wird der schlimmste aller Fälle für eine junge Familie, nämlich der Todesfall, abgesichert. Vor allem wenn der Hauptverdiener verstirbt, ist der Hinterbliebenenschutz über den gesetzlichen Rententräger unzureichend. Damit die Familie nicht als Sozialfall endet, sollte die Versicherungssumme bei Tod das fünffache Jahresbruttoeinkommen betragen. Günstige Tarife bieten vor allem Direktversicherer, bei denen die Versicherungen online abgeschlossen werden können.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung schützt vor den finanziellen Folgen eines langfristigen Arbeitsausfalls. Wer aus gesundheitlichen Gründen seinen Job nicht mehr ausüben kann, riskiert eine Versorgungslücke. Die staatlichen Leistungen bei Erwerbsminderung liegen aktuell im Schnitt bei knapp 800 Euro im Monat. Die BU-Versicherung schließt die Versorgungslücke und zahlt eine monatliche Rente aus. Damit können die monatlichen Kosten für Wohnen, Lebenshaltung und Versicherungen weiter bestritten werden. Der Beitrag für die Arbeitskraftabsicherung hängen vom Alter, Beruf und der versicherten BU-Rente ab. Wer in jungen Jahren einen Vertrag abschließt zahlt weniger als ältere Personen. Die Berufsunfähigkeitsrente sollte bei 65 bis 75 Prozent des Nettoeinkommens liegen. Doch Vorsicht bei den Tarifen: Die Versicherungsbedingungen sind komplex und für den Laien nur schwer zu verstehen. Daher empfiehlt sich in jedem Fall die Beratung durch einen unabhängigen Fachmann. 

Erstinformation - Erstinformationen für Versicherungsmakler gemäß § 11 VersVermV lesen und herunterladen.

Weitere Versicherungen für Babys

Nicht jede Versicherung, die nach der Geburt angeboten wird, ist wirklich notwendig. Unklar ist z.B. ob man für das Neugeborene eine Ausbildungsversicherung benötigt. Das Geld wandert in einen Sparvertrag bei einer Lebensversicherung. Ein Teil wird für die Absicherung des Todesfalls des Beitragszahlers verwendet. Wenn die Großeltern für den Enkel sparen wollen, zahlt die Versicherung also die Beiträge weiter, so dass das Enkelkind das garantierte Kapital auf jeden Fall erhält. Oftmals werden die hohen Kosten derartiger Sparverträge angeprangert. Verbraucherschützer monieren, dass durch die Kombination eines Investmentfondssparplans mit einer Risikolebensversicherung der gleiche Schutz zu deutlich günstigeren Konditionen erreicht werden kann.

Kinderunfall- und Kinderinvaliditätsversicherungen werden oftmals nach Geburt von Versicherungen angeboten. Sie zahlen eine Rente, wenn das Kind durch einen Unfall eine Invalidität erleidet. Die Höhe der Rente hängt von der Schwere der Invalidität ab. Kinder werden somit finanziell abgesichert, wenn sie selbst als Erwachsener kein Einkommen erzielen können. Problematisch an derartigen Verträgen ist jedoch, dass sie nur leisten, wenn ein Unfall für die gesundheitliche Beeinträchtigung sorgt. Oftmals sind jedoch vor allem Krankheiten die Ursache für dauerhafte Arbeitseinschränkungen. Sinnvoller ist daher, so früh wie möglich eine Berufsunfähigkeitsversicherung für das Kind abzuschließen.